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Île de Ré, 8 novembre 1627 : découvertes autour de la bataille du Pont du Feneau

Die Landschaft der Insel Ré zieht heute mehr Aufmerksamkeit auf sich aufgrund ihrer Strände oder salzigen Sumpfgebiete als wegen der Spuren, die die letzten Religionskriege (1620-1629) dort hinterlassen haben. Die Auseinandersetzungen zwischen den protestantischen Truppen von Soubise und dem englischen König Karl I. gegen die Streitkräfte von Ludwig XIII. sind so gut wie unbekannt. Sie sind aber ein Schritt auf dem Weg zur Wiederherstellung des inneren Friedens und der Souveränität der französischen Monarchie und zugleich in die Krise, welche die englische Monarchie zu Beginn der 1630er Jahre erlitt. Deren Lösung hängt desweiteren mit dem offiziellen Eintritt des Königreichs Frankreich in den Dreißigjährigen Krieg (1635), von dem England sich entfernt und sich im Gegensatz dazu langsam im Bürgerkrieg aufreibt.

Der vorliegende Artikel stellt diese Ereignisse vor und stellt sie zunächst im lokalen, „nationalen“ und europäischen Kontext der Religionskonflikte dar, sodann werden die Ereignisse selbst geschildert und die Gründe für das Scheitern der Armeen des Grafen von Buckingham analysiert. Dazu gehört auch, eine genaue Ortung des Massakers der englischen Soldaten zwischen Ars und Loix vorzunehmen. Die Zusammenschau von Quellen unterschiedlicher Art und Herkunft mit den Spuren, die die Kämpfe in der Landschaft hinterlassen haben, wie auch die Zusammenschau von historischen, kunsthistorischen und archäologischen Methoden ermöglichen es heute die historischen, materiellen und europäischen Dimensionen der Ereignisse zu rekonstituieren. Dieses Ziel verfolgt das wissenschaftliche und denkmalpflegerische Projekt „400 Jahre Belagerung der Insel Ré (1625-1627)“, das durch den örtlichen Denkmalpflege Verein 2021 initiiert wurde und seit 2023 durch eine internationale und interdisziplinäre akademische Forschungsgruppe unterstützt wird.