Au-delà de toute diplomatie : la constitution de réseaux parallèles protestants et érudits entre France et Empire au début du XVIIe siècle

Jacques Bongars, Jean Hotman und Étienne de Sainte-Catherine der französischen Geschichtsschreibung für ihre diplomatischen Dienste noch unbekannt. Sie wurden zwischen 1589 und 1620 von Frankreich zu den evangelischen Fürsten im Reich entsandt und stehen im Zentrum eines intensiven Briefwechsels, dessen Inhalt als auch Chronologie weit über traditionelle diplomatische Beziehungen hinausreicht.

Die außergewöhnlich gute Erhaltung ihrer Schriften legt ein wirkliches Engagement für die diplomatische Aufgabe offen, aber auch eine ganz besonders reichhaltige persönliche Korrespondenz, die weit über den durch die Aufgabe gesetzten Rahmen hinausreicht.

Eine erste Rekonstruktion ihres Netzwerks, die auf der Grundlage der empfangenen Briefe vorgenommen wurde, zeigt eine Vernetzung mit vielfachen Überschneidungen, hinein in die evangelische Gesellschaft im Rheinland und darüber hinaus in die Gelehrtenrepublik.

Die Qualität des Austauschs, der weit über eine rein politische oder historische Bildung hinausreichte, seine Dauerhaftigkeit und die politischen Ämter einiger der Briefpartner führen zur Frage, ob eine eventuelle Durchlässigkeit zwischen diplomatischem Dienst, konfessioneller Besorgnis und politischen Bildungsnetzwerken zu einem faktischen Einfluss von Bongars, Hotman und Sainte-Catherine auf die politischen und diplomatischen Entscheidungen in Frankreich und im Reich geführt haben.