Marc Boegner, une conscience missionnaire à l’épreuve des événements

Das missionarische Engagement von Marc Bœgner umfasst nicht allein die Zeit von 1948-1968, als er den Vorsitz des geschäftsführenden Ausschusses der Evangelischen Missionsgesellschaft von Paris inne hat, auch wenn diese Zeit entscheidend für die Entwicklung der Pariser Missionsgesellschaft war, als neun Missionsfelder in Afrika, Madagaskar und im Pazifik ihre kirchliche Eigenständigkeit erhielten und damit die Missionsgesellschaft verschwand, wie sie aus der Erweckung des 19. Jahrhunderts entstanden war. Sein missionarisches Bewusstsein wurde in der Zeit des Jahrhundertwechsels unter dem Einfluss seiner beiden Onkels geweckt, den Pfarrern Tommy Fallot und Alfred Bœgner. Ersterem folgt er 1904 in der Gemeinde Aouste (Drôme) nach, ja er stand am Beginn seiner pastoralen Berufung und seiner Entdeckung der Vorzeichen des synodalen Aufbaus der Missions-Bewegung, während ihn der zweitgenannte 1911 zum Direktor der Ausbildungsstätte der Pariser Mission beruft und sein geistliches Leben prägt. Marc Bœgner kommt 1919 in den geschäftsführenden Ausschuss und bis er 1939 dessen Vize-Präsident wird, hat er zwei für sein Engagement entscheidende Themen bearbeitet: Die strukturelle Verbindung von Mission und Einheit der Kirchen und die schwierigen Beziehungen von Mission und Kolonisation. Zu den Ereignissen, die sein missionarisches Bewußtsein herausfordern, ohne es abschwächen zu können, gehört seine Reise nach Madagascar kurz nach der nationalistische Erhebung von März-April 1947: Er entdeckt dabei dass die Forderungen nach Unabhängigkeit ohne sie zu vermischen mit den Bestrebungen der Kirchen abgestimmt werden müssen, die ihre Autonomie einfordern. Diese Erfahrung wird für ihn zur Leitlinie bei späteren Besuchen von Kirchen, denen er im Namen der Pariser Mission die Autonomie zukommen lässt.