Un tract inconnu de Claude Brousson : la „Lettre aux Reformés de France contre le scandale des Revoltes“ (10 avril 1685)

Der erst kürzlich entdeckte Brief an die Reformierten Frankreichs gegen den Skandal der Aufstände vom 10. April 1685, der als anonyme Druckschrift in der Sammlung der Nationalbibliothek nur unzureichend katalogisiert worden war, ergänzt die Bibliographie von Claude Brousson. Der Brief gehört zu einer Reihe von Traktaten, die der aus Frankreich vertriebene und im Lausanner Exil lebende Anwalt Brousson von 1685-1689 an die Reformierten in Frankreich geschickt hat. Der Brief erlaubt zudem die Identifizierung einer anderen Schrift ähnlichen Inhalts, die auf die Zeit zwischen April und September 1686 datiert werden kann.

Der Brief von 10. April 1685, der hier editiert wird, ist der früheste der Serie. Während sich für die reformierten Kirchen des Königreichs das Debakel abzeichnet, versucht Brousson „die lieben Brüder“ aufzurichten, die durch das Aufgeben von „revoltierten“ (im Sinn von abgefallenen) Pastoren erschüttert wurden. Er geißelt diese „falschen Hirten“, die in die „römische Gemeinschaft“ der Götzenanbeter und Verfolger übergelaufen sind. Damit übernimmt er wohl als erster die Rolle eines Pastors „aus der Distanz“, als ein prophetischer Pastor, der die Zeit der Apokalypse deutet und sich dabei als „kämpferische Taube“ erweist.